Montag, 16. September 2013

Buch erraten

S. 120:
Ich werde euch ein paar Zitate aus einem Buch geben und ihr erratet welches es ist. Alles klar? und los:

  1. "'Würdest du mit mir reden? Mir sagen, was du denkst? Bitte', murmelte er. Ich kann seinen Atem auf meiner Wange spüren und es dauert ein paar Sekunden bis ich überhaupt wieder denken kann." (S. 111)
  2. Tipp: Es sind von Anfang an die Ganz großen Gefühle. Sie will mehr, aber er will sie auf keinen Fall zu irgendetwas drängen und warten.
  3. Als sie sich Küssen: "Ich kann nicht atmen. Ich will nicht atmen." (S. 112)
  4. Er zu ihr: "So ist das nicht mit Wundern. Ich werde dich nie verlieren. Ich werde dich nie fortlassen." (s. 114)
  5. Tipp: Die Autorin ist Stephenie Meyer.
Lösung: Dachtet ihr das sind Zitate aus Bis(s)? Falsch. Sie stammen aus Seelen.

Geht es nur mir so oder scheint Meyer einen bestimmten Typ Mann zu bevorzugen? Nach dem Männlichen Protagonisten und seiner Beziehung zur Protagonistin ist dann aber auch Schluss mit den Übereinstimmungen.

S. 333:
Ok, ok. vielleicht war ich ein bisschen voreilig, also hier erst mal eine Inhaltsangabe:
Die Welt wurde von parasitären Außerirdischen besiedelt. Die Protagonistin ist die "Seele" Wanderer, sie besetzt Melanies Körper, deren Geist aber anders als normalerweise nicht verschwindet.
Nachdem sich Melanie also als ziemlich widerstandsfähig erwiesen hat und immer wieder ihre liebevollen Gedanken an ihren Bruder Jamie und ihren Freund Jared mit der "Seele" in ihr geteilt hat, kann auch Wanderer nicht mehr ohne die beiden leben. Es beginnt eine gefährliche Reise auf der Suche nach den beiden Menschen die Wanderer und Melanie mehr als alles andere auf der Welt lieben.


Jetzt habe ich allerdings die Befürchtung das es zu einer Aufzählung aller Barney Stinson:

  • "Und er war tatsächlich mein Freund. Nicht, das er mich nicht umbringen würde, wenn die Umstände es erforderten, aber er würde es nicht gerne tun. Was kann man bei den Menschen mehr von einem Freund verlangen?" (S. 303)
  • "(...), dass dies wohl das Beste war, was man von der Freundschaft mit einem Menschen erwarten konnte." (S. 333)
S. 487:
Jaaaa, ich bin zu kritisch. Das Buch ist bis jetzt echt gut.
Aber diesmal bin ich mir ziemlich sicher. Jemand hat sich in Wanderer verliebt! "Er beugt sich zu mir herunter und drückt seine Lippen auf meine Stirn." Oh, das kann gar nicht gut gehen.

S. 715:
"Begreifst du das nicht? Das ist das Happy End. So muss die Geschichte für sie alle zu Ende gehen." Das sagt Wanderer zu Melanie, also in ihrem Kopf. Das kann nämlich nicht für alle gut enden. Es ist echt seltsam. Der Roman ist aus der Sicht der 'Bösen' geschrieben und trotzdem ist die Protagonistin ist sehr liebenswert. Da kann es kein echtes Happy End geben. Es ist so schrecklich...

S. 750:
"Ich seufzte. 'Ich kannte die Antwort als ich eine Spinne war. Jetzt verstehe ich es nicht mehr.(...)'"
Das ist mir vorher gar nicht so aufgefallen, weil sie das ganz gut umschifft: Sie erklärt das Außerirdische, wie Technik oder Medizin, nicht genau. Sie lässt es ihre Protagonistin einfach nicht wissen.

S. 862 / Ende: Spoil, Spoil!
Nein! Ich wollte so gerne ein Happy End. Für alle. Jetzt wo ich es habe merke ich ,dass ich das wohl doch nicht wollte. Es ist literarisch unbefriedigend, weil zu unrealistisch (ja, das ist Fantasy, ich bleibe trotzdem dabei). Trotzdem bin ich irgendwie auch erleichtert das es allen gut geht (ich glaube in manche Bücher steigere ich mich zu sehr herein).
Ich habe da so eine kleine gespaltene Persönlichkeit. Bei Büchern die eigentlich kein gutes Ende haben können, bei dem man sich aber für die Figuren eines wünscht. Ich glaube ein Happy End tut mir besser, obwohl ich es ja, wie schon gesagt nicht sehr befriedigend finde. Wenn aber eine Figur, die so gut geschrieben ist wie in diesem Roman, kein glückliches Ende hat bin ich fast schon unglücklich.
Jetzt am Ende stellt sich mir noch eine Frage. Ich habe die Ausgabe zum Film und die enthält ein Zusatzkapitel, das chronoligisch das vorletzte wäre. Sollte ich es jetzt lesen? Ich bin so unentschlossen. Das werde ich morgen entscheiden, wir haben schon halb eins. Gute Nacht.

S. 867 / Zusatzkapitel: 
Natürlich musste ich es lesen . Wer aber die alte Ausgabe ohne Zusatzmaterial hat, brauch jetzt nicht los zu stürmen und sich die neue Ausgabe kaufen. Es ist wirklich ein schöner Zusatz, bringt aber natürlich keine große Wendung.
(Achtung, wieder Spoilergefahr, nicht nur für das Zusatzkapitel)
Das Zusatzkapitel ist aus Melanies Sicht geschrieben während Wanda eingefroren ist. Ich hätte gerne noch ein Kapitel gehabt, in dem Wandas Körper ausgesucht wird. Trotzdem freue ich mich das das Problem mit Ian und Melanie mehr oder weniger gelöst wurde.

Fazit:
Das ist wieder so ein Buch mit dessen Charakteren ich mich so ... angefreundet? habe das ich kein anderes anfangen will. Jeder andere Protagonist kann nur eine Enttäuschung sein. Also werde ich erstmal noch das Interview lesen und dann mal gucken.

P.S.: Seelen gefällt mir viel besser als Bis(s).

     

Freitag, 6. September 2013

Alles was wir geben mussten

Das Buch habe ich nur gelesen. weil ich den Film gucken möchte und andersherum geht das bei mir nicht.

Der Klappentext: "Ein großer Sportplatz, freundliche Klassenzimmer und getrennte Schlafsäle für Jungen und Mädchen – auf den ersten Blick scheint Hailsham ein ganz gewöhnliches englisches Internat zu sein. Aber die Lehrer, so engagiert und freundlich sie auch sind, heißen hier Aufseher, und sie lassen die Kinder früh spüren, dass sie für eine besondere Zukunft ausersehen sind. Dieses Gefühl hält Kathy, Ruth und Tommy durch alle Stürme der Pubertät und Verwirrungen der Liebe zusammen – bis es an der Zeit ist, ihrer wahren Bestimmung zu folgen …"

Der Inhalt: Alles dreht sich um Kathy und ihre Freunde Ruth und Tommy. Die drei werden in einer der Erziehunsanstalt groß, doch normal ist es da nicht. Was steckt hinter Hailsham? Gemeinsam werden die drei so erwachsen wie es ihnen möglich ist.

Meine Meinung: Ähmm... gute Idee. Das ist es tatsächlich. Es behandelt nämlich die Fölgen wissenschaftlicher Entdeckungen und könnte tiefe emotionale und auch ethisch-philosophische Fragen aufwerfen. Ein Buch das einen auch noch lange nach dem lesen bewegt. Tut es aber nicht.
Zumindest mich nicht. Ich fand besonders der erste Teil ist eine fiktive Anekdotensammlung, der Zweite teil schon eine  zusammenhängendere Erzählung, doch erst der dritte teil wir einigermaßen ansprechend. Dadurch hat mich das doch harte Schicksal der Protagonisten nicht wirklich bewegt. Die ganze Zeit frage ich mich warum sie nicht einfach gehen, sie werden ja nicht festgehalten und sie wissen das sie umgebracht werden. Der aAutor erklärt zwar das es daran liegt, dass sie alles erst  so spät wirklich begreifen, das die Information schon nicht mehr aufregend ist, aber irgendwie reichen mir da zwei eingeschobene Sätze nicht.
So viel zum Inhalt, der mir ja schon nicht besonders gefallen hat, aber  z.B. auch mit der Interpunktion kam ich nicht besonders gut klar. Für meinen Geschmack gab es zu viele Kommata. Außerdem wird der Leser immer wieder direkt angesprochen. "Aber auf einer tieferen Ebene war es, wie sie später sehen werden, der Beginn eines Prozesses, der im Lauf der Jahre immer mehr Raum einnahm, bis er unser Leben beherrschte." (S.37)

Das Fazit: Die Idee war ja ganz gut, an der Umsetzung hat es für meinen Geschmack gehapert. Deshalb setzte ich meine Hoffnung in den Film. 

Trotzdem interessiert?: Das Buch ist von Kazuo Ishiguro und erschien bei btb.
                                    ISBN: 3442742668